IPv6, der Nachfolger von IPv4, ist eine neue Version des IP-Protokolls, das mit dem Ziel entwickelt wurde, seine Schwächen zu beheben, vor allem die Knappheit verfügbarer IP-Adressen. Dieses Protokoll handhabt die Netzwerkschichten; es adressiert die Rechner, überträgt Daten an ihr vorgesehenes Ziel und erledigt falls erforderlich die Datenfragmentierung (mit anderen Worten, Pakete in Stücke aufzuteilen und diese Stücke bei der Ankunft wieder in ihrer richtigen Reihenfolge zusammenzusetzen. Die Größe der Pakete hängt von den Netzwerkverbindungen ab.).
Bei Debian-Kerneln wird IPv6 im Core-Kernel ausgeführt (abgesehen von einigen Architekturen, bei denen es als Modul unter dem Namen ipv6
kompiliert wurde). Die IPv6-Äquivalente grundlegender Programme wie ping
und traceroute
heißen ping6
und traceroute6
und sind in den Paketen iputils-ping beziehungsweise iputils-tracepath verfügbar.
Das IPv6-Netzwerk wird ähnlich wie IPv4 in /etc/network/interfaces
konfiguriert. Wenn jedoch dieses Netzwerk global verfügbar sein soll, müssen Sie einen IPv6-fähigen Router haben, um den Datenverkehr an das weltweite IPv6-Netzwerk zu übermitteln.
Beispiel 10.10. Beispiel einer IPv6-Konfiguration
iface eth0 inet6 static
address 2001:db8:1234:5::1:1/64
# Disabling auto-configuration
# autoconf 0
# The router is auto-configured and has no fixed address
# (accept_ra 1). If it had:
# gateway 2001:db8:1234:5::1
IPV6 Subnetze haben eine Netzmaske von 64 Bit. Das heißt, es stehen 2
64 eindeutige Adressen innerhalb des Subnetzes zur Verfügung. Das ermöglicht der Stateless Address Autoconfiguration (
SLAAC), eine Adresse basierend auf der MAC-Adresse der Netzwerkkarte auszuwählen. Standardmäßig findet der Kernel automatisch IPv6 Router und konfiguriert das Netzwerk, wenn
SLAAC in Ihrem Netzwerk und IPv6 auf Ihrem Computer aktiviert sind.
Dieses Verhalten könnte Einfluss auf den Datenschutz haben. Wenn Sie häufig zwischen Netzwerken wechseln, z.B. mit Ihrem Laptop, möchten Sie eventuell nicht, dass Ihre
MAC-Adresse Teil Ihrer öffentlichen IPv6 Adresse ist. Denn dadurch ist es sehr einfach, das gleiche Gerät über Netzwerke hinweg zu identifizieren. Eine Lösung dafür bieten IPv6-Erweiterungen (welche Debian per Default einrichtet, wenn eine IPv6 Verbindung bei der Installation erkannt wird), die eine zusätzliche zufällig erzeugte Adresse an die der Schnittstelle anhängen, diese periodisch ändern und sie vor allem für ausgehende Verbindungen verwenden. Eingehende Verbindungen können weiterhin die von SLAAC erzeugte Adresse verwenden. Die folgende Vorlage zur Verwendung in
/etc/network/interfaces
aktiviert diese Datenschutz-Erweiterungen.
Beispiel 10.11. IPv6 Datenschutzerweiterungen
iface eth0 inet6 auto
# Prefer the randomly assigned addresses for outgoing connections.
privext 2
IPv6-Verbindungen können weiterhin, wie unter IPv4, beschränkt werden: die Debian-Standardkernel enthalten eine Anpassung von netfilter an IPv6. Dieses IPv6-fähige netfilter ist auf ähnliche Weise wie sein IPv4-Pendant konfiguriert, es ist lediglich ip6tables
statt zu iptables
verwenden.
If a native IPv6 connection is not available, the fallback method is to use a tunnel over IPv4. Hurricane Electric is one (free) provider of such tunnels:
To use a Hurricane Electric tunnel, you need to register an account, login, select a free tunnel and edit the file /etc/network/interfaces
with the generated code.
You can install and configure the radvd
daemon (from the similarly-named package) if you want to use the configured computer as a router for a local network. This IPv6 configuration daemon has a role similar to dhcpd
in the IPv4 world.
The /etc/radvd.conf
configuration file must then be created (see /usr/share/doc/radvd/examples/simple-radvd.conf
as a starting point). In our case, the only required change is the prefix, which needs to be replaced with the one provided by Hurricane Electric; it can be found in the output of the ip a
command, in the block concerning the he-ipv6
interface.
Then run systemctl start radvd
. The IPv6 network should now work.